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Geschichte

Geschichte

Das Tanz- und Gesangsensemble „Piast“ wurde 1982 von Irena und Piotr Pląskowski gegründet. Ursprünglich trug die Gruppe den Namen „Kujawy“, in Bezug auf die geographische und ethnografische Gegend Polens. Piotr Pląskowski, ein Schweizer polnischer Herkunft, war sowohl von den polnischen Volkstänzen wie der Schönheit polnischer Mädels leidenschaftlich begeistert, so dass er sich dem Unterricht erster Tänzer und Tänzerinnen gewidmet hat. Dies machte er mit außergewöhnlichem Enthusiasmus und viel Engagement. Die Tanzgruppe bestand damals nicht nur aus den Polen, welche überwiegend in den 80er Jahren infolge der politischen Ereignisse in ihrem Heimatland in die Schweiz ausgewandert sind. Unter den Tänzern, welche die polnische Folklore kultiviert haben, konnte man auch Deutsche, Holländer, Slowaken und sogar einen Tunesier finden. Eine Schweizerin namens Esther Diem war von den polnischen Tänzen und später auch von der polnischen Sprache und Kultur so fasziniert, dass sie sich Polnisch angeeignet hat und aktiv am Leben der Tanzgruppe teilnahm. Sie beschäftigte sich mit den finanziellen Angelegenheiten der Gruppe und verfasste eine Ensemble-Chronik. 1987 gab Piotr Pląskowski die Führung des Ensembles auf. Zum neuen Leiter und Choreographen wurde Jurek Banaś. Die Tanzgruppe wurde unter dem Namen „Tanzgesellschaft Piast“ neu formiert. Die Tanzbesatzung sowie das Repertoire unterlagen einem buntem Wechsel. Es kamen immer mehr Polen, die vor kurzem in die Schweiz gekommen und an schweizerischen Hochschulen, primär in Zürich, wissenschaftlich tätig waren. So zeigte sich rasch, dass auch die Wissenschaftler den dynamischen Krakowiak-Tanz tanzen können. Ihre Familien haben sich ebenfalls in die Tätigkeit des Ensembles engagiert. Denn im neuen Milieu, weit weg von ihrer Heimat, vermissten die Polen ihre Sprache, Kultur und das schöne polnische Brauchtum. 1989 wurde beim Ensemble eine Tanzgruppe für die Kinder gegründet. Sie erfreute sich großer Beliebtheit. Die Kinder lernten nicht nur die polnischen Volkstänze und damit die polnische Volkskultur kennen. Sie hatten die Gelegenheit, mit den Gleichaltrigen in der Muttersprache ihrer Eltern zu reden und neue Freundschaften zu knüpfen. Die Auftritte der Kleinsten fanden auch beim Schweizer Publikum immer große Begeisterung. Dank dem persönlichen Engagement des Leiters Jurek Banaś und dem weiblichen Teil des Ensembles erweiterte man die Garderobe um viele neue Trachten. Viele Stücke hat man nähen lassen oder nach den originalgetreu nach Mustern handeigen angefertigt. Die Personen, die sich dabei eine besondere Auszeichnung verdienen, sind zwei Tänzerinnen: Ewa Skoczylas und Hanna Wojtaś. 1993 hat sich der Leiter und Choreograph Jurek Banaś von dem Ensemble verabschiedet. In der Tanzgruppe verblieben jedoch noch viele Tänzer und Tänzerinnen, welche leidenschaftlich genug und bereit waren, die polnische Volkstradition und farbenfrohen Volkstanz in der Schweiz weiterhin zu hegen und zu pflegen. Mit dem neuen Chef Henryk Wojtaś wurde die Tanzgruppe offiziell zum Verein; man modifizierte die Statuten und meldete die Gruppe als Verein in der Gemeinde Embrach (Kanton Zürich) an. Die künstlerischen Angelegenheiten übernahm 1994 Marzena Pieczara. 1995 wurde Ewa Skoczylas zur künstlerischen Leiterin des Ensembles gewählt. Das solidarische Engagement aller Mitglieder von Piast gab dem Ensemble einen Anstoß zur raschen Entwicklung. Das Ensemble erlebte einen organisatorischen und künstlerischen Aufschwung. Mit ihrer farbenfrohen Tanzkultur bereicherte die Tanzgruppe viele Veranstaltungen in der Schweiz. Mehrmals nahm sie am Internationalen Festival der Volkstänze in Zürich teil. 1999 und 2002 repräsentierte Piast alle in der Schweiz lebenden Auslandspolen am Internationalen Festival der Auslandspolnischen Volksensembles in Rzeszów.   Im Jahre 2000 veranstalteten die Mitglieder von Piast den ersten gesamtschweizerischen Ball der in der Schweiz niedergelassenen Polen. Dieses Fest der Polen mit Musik, Essen und Tanz wird traditionell jedes Jahr organisiert und gehört zum größten und elegantesten Treffpunkt nicht nur der in der Schweiz lebenden Auslandspolen, sondern auch vieler Schweizer und Gäste aus Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien. 1999 schloss sich die Tanzgruppe Polanie aus Zürich dem Ensemble Piast an. Das „neu“ zusammengesetzte Ensemble behielt den Namen Piast. Bereichert um weitere erfahrene Tänzer und Tänzerinnen, u. a. den langjährigen Leiter des Polanie-Ensembles Andrzej Nurkowski, erweitert Piast das Repertoire mit neuen Tänzen und die Garderobe durch neue Trachten. 2002 beging das Tanz- und Gesangensemble Piast sein 20-jähriges Jubiläum. Man feierte zusammen mit dem ehemaligen Ensemble „Polanie“ (30 Jahre alt) und mit einem befreundeten 50-jährigen Ensemble „Rzeszowiacy“ aus Mielec im Rahmen eines Volksballes „100 Jahre des Volkstanzes in der Schweiz“. 2003 gab Henryk Wojtaś seine zehn Jahre lang dauernde Funktion als Ensembleleiter auf. Zu seinem Nachfolger wurde Jurek Skoczylas bestimmt. An der Hauptversammlung der Tanzmitglieder 2007 wurde wiederum Henryk Wojtaś zum Piast-Präsidenten berufen. Die künstlerische Leitung übernahm Marzena Pieczara. Das Ensemble wurde demokratisiert. Die Arbeit und Verantwortung wurden auf die meisten Piast-Mitglieder verteilt. Ein künstlerischer Rat wurde ins Leben gerufen mit dem Ziel, das künstlerische Niveau der Tänze und des Ensembles zu pflegen. Es kamen neue Choreographen: Marzena Pierczara, Andrzej Nurkowski und Jadwiga Madej. Man gründete einen Ausschuss, welcher für die Organisation des Balles der in der Schweiz lebenden Auslandspolen zuständig war. An der Hauptversammlung 2008 wurde ein neues Statut des Vereines Piast angenommen, welches alle vollzogenen Veränderungen berücksichtigte. Henryk Wojtaś verzichtete dabei auf die Präsidentschaft. Zum neuen Präsidenten berief man Ewa Hussain. Zum ersten Mal in der Geschichte von Piast wurden alle Funktionen im Vorstand von den Frauen bekleidet. Seit 2010 hat Krystyna Ochałek das Präsidium des Vereins Piast.

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